Groß hilft klein… oder nachbarliche Löschhilfe

Seit nun mehr sechs Monaten ist die Alarm und Ausrückordnung im Bereich von Einsätzen im Stadtteil Brebach angepasst worden. Hintergrund ist ein Mitgliederschwund, bei unseren Kameraden im Löschbezirk 22 Brebach. Noch lange bevor Presse und Medien auf diesen Umstand Aufmerksam wurden, hatten die Verantwortlichen der Feuerwehrführung entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Der Schutz der Bürger und Bürgerinnen in Brebach war zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

LB 22 und 23 im Gerätehaus Güdingen angetreten.

Seit etwa drei Wochen üben nun die beiden Löschbezirke gemeinsam. Wir Güdinger greifen unseren Nachbarn etwas unter die Arme. Der vermeintliche Große hilft dem aktuell geschwächten Kleinen. Die verbliebenen Kameraden in Brebach sind hochmotiviert und gehen mit viel Euphorie in die Übungen.

Letzte Wochen haben wir die Übung ausgerichtet und das taktische Vorgehen bei Brandeinsätzen in mehreren Kleinübungen praktiziert. Mal waren die Kameraden aus Brebach ersteintreffend, mal wir selber.

Nicht das wir uns nicht kennen würden, aber das Kennenlernen unter einsatzähnlichen Bedingungen war Ziel der Übungen. Jeder konnte von dem anderen etwas mitnehmen bzw. Defizite wurden aufgedeckt.

Am Übungsabend dem 15.10.2020, richteten die Kameraden aus Brebach die Übung aus. Dabei kamen auch Übungsgeräte für die Atemschutztrupps zum Einsatz. Eine realistische Übungsdarstellung, eines „Ausgelösten Rauchwarnmelders“ mit tatsächlicher Rauchentwicklung (Nebelmaschine) stellte die Einheiten von eine Herausforderung. Nebeneinander und als Team teilten sich die Führungskräfte nach den bekannten einsatztaktischen Vorgehensweisen auf und drangen in das Gebäude ein und retteten eine Person (Übungspuppe) recht zügig aus dem verrauchten Bereich.

Brand im ersten Obergeschoss, über dem Gerätehaus Brebach

Um den Stresspegel zu erhöhen, galt es zu Ende noch einen kollabierten Atemschutzgeräteträger aus dem ersten Obergeschoss zu retten. Trotz körperlicher Fitness unserer Einsatzkräfte, kommt es gerade bei der wohl anstrengendsten Einsatzform, dem Innenangriff unter Atemschutz, zu möglichen Verletzungen. Da dies im Vorfeld immer mit eingeplant wird, stehen immer sogenannten Sicherheitstrupps, ebenfalls ausgerüstet mit Atemschutz, zur schnellen Eigenrettung verunfallten Atemschutzgeräteträger bereit.

Der besagte Geräteträger simulierte einen Kreislaufkollaps und musste dringend aus dem noch verrauchten Gebäude gerettet werden. Der Sicherheitstrupp (SI-Trupp) machte sich auf den Weg, sowie ein weiterer im Gebäude eingesetzter Trupp drangen zu dem Verunfallten vor.

Der Verunfallte wurde aufgefunden, eine Erstversorgung ist eingeleitet

Der SI-Truppführer übernahm die Koordination und ordnete eine sofortige Rettung in einen sicheren Bereich (dem des rauchfreien Treppenraums) dort wurde er umgelagert. Mit Hilfe einer Schleifkorbtrage konnte man ihn nun durch das enge Treppenhaus nach draussen transportieren.
Eine sehr anstrengende Aufgabe, die aber nur unter diesen realen Bedingungen, die Einsatzkräfte auf die Realität im Einsatz vorbereiten kann. Ausgepowered und stolz die Aufgabe mit Bravour gelöst zu haben, konnte die Übung anschließend beendet werden.

In den kommenden Wochen werden wir die Ausbildung fortsetzen und die Zusammenarbeit stärken.

ALLE ÜBUNGEN UND MAßNAHMEN WERDEN/ WURDEN UNTER STRENGER EINHALTUNG DER JEWEILIGEN CORONA-MAßNAHMEN / AHA-REGELN DURCHGEFÜHRT.